Die Kavallerie kommt nicht!

Die Kavallerie kommt nicht!

Höchste Zeit, liebe Landsleute, erwachsen zu werden.

Willentlich hochgetriebene Energiepreise treiben hunderttausende Bürger in Armut und Elend? – Es wird keiner herbeireiten, der Euch rettet.

Die Energiewende vernichtet die bundesdeutsche Wirtschaft? – Es wird keiner herbeireiten, der Euch rettet.

Deutsche Unternehmen verlagern ihre Produktion ins Ausland? – Es wird keiner herbeireiten, der Euch rettet.

Viele Schüler in Deutschland können kaum lesen, schreiben und rechnen? – Es wird keiner herbeireiten, der Euch rettet.

Manche Fakultäten deutscher Universitäten geraten von Stätten ergebnisoffenen Forschens zu bolschewoken Kaderschmieden? – Es wird keiner herbeireiten, der Euch rettet.

Junge (und erschütternd viele dem Jahrgang nach reife) Menschen verwechseln Emotion und Argument, halten Klimahysterie und sonstige Übersteigerungen für einen Ausweis von Tugend und Klugheit? – Es wird keiner herbereiten, der Euch rettet.

Scharen Hochqualifizierter verlassen die Bundesrepublik? – Es wird keiner herbeireiten, der Euch rettet.

Schwierigkeiten, die Geltung bundesdeutscher Gesetze in einigen Großstädten des Landes durchzusetzen? – Es wird keiner herbeireiten, der Euch rettet.

Rußland mit Regime Change-Phantasien dauerhaft antagonisiert? – Es wird keiner herbeireiten, der Euch rettet.

Eine Bundeswehr, deren Panzer selten fahrtüchtig, Flugzeuge und Hubschrauber selten flugtauglich sind? – Es wird keiner herbeireiten, der Euch rettet.

Die Kavallerie kommt nicht. Sie ist anderweitig beschäftigt. Die USA – und an sie denkt man ja typischerweise, wo von Kavallerie die Rede ist – haben ihre eigenen Probleme, äußerst gravierende übrigens, die zu überwinden wenigstens ein Jahrzehnt, vermutlich aber länger, dauern wird. Ihr seid allein, Landsleute. Und genau diese Einsicht ist der erste Schritt in Richtung Erwachsen-Werden.

(Beitragsbild: Pixabay.)

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Vom Niedergang Frankreichs

Wenn die Melkkühe weglaufen, ist das „unsozial“, oder habe ich da etwas falsch verstanden?

Verarmung ist das Eine. Anderes der kulturelle Preis, der zu zahlen sein wird. Leistungsträger sind nicht zuletzt deshalb Leistungsträger geworden, weil ihnen ihre Familien bestimmte Tugenden vermittelt haben. „Kinderstube“, Takt und die Fertigkeit, mit Messer und Gabel zu essen, ein geistreiches Gespräch zu führen, nicht langweilig zu sein — all das sind seltene Güter, die keineswegs trivialer Natur sind, geschweige denn von Oberflächlichkeit zeugen. Sie helfen dabei, an eine Bestimmung des Menschen zu glauben, die über Gegröhle, Gekeife und Gejammer hinausgehe. Und schaffen, wenn die Umstände darnach sind, Abertausende Arbeitsplätze. Mit anderen Worten: „Kinderstube“ und alles, was dazugehört, braut keine Super-Ingenieure. Aber sie hilft ihnen zu gedeihen, wo sie keimen.

Wer soll dergleichen in der schönen neuen Jakobinerwelt François Hollandes und seiner Wählerschaft leisten? Wie? Die importierten Neu-Franzosen lassen nicht in allen Fällen darauf hoffen. Zumal viele von ihnen andere Prioritäten zu haben scheinen.