Helmut Schoeck: die „Hysterie des Tages“
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Helmut Schoeck: die „Hysterie des Tages“

Die Vorschußsympathie für den Hysteriker, der Betroffenheit mimt, ist fahrlässig. […] Immer sahen Biedermänner hinter der Hysterie des Tages das begreifliche Anliegen. Doch die Wandelbarkeit der Ängste sollte uns mißtrauisch machen.

Aus: Helmut Schoeck, Die 12 Irrtümer unseres Jahrhunderts, zweite Auflage, Berlin 1985, S. 419.

(Bild: J. M. W. Turner, The Burning of the Houses of Lords and Commons, 16. Oktober 1834, Cleveland Museum of Art via Wikimedia, gemeinfrei.)

Oswald Spengler

Oswald Spengler

Was ist das Gegenteil der Seele eines Löwen? Die Seele einer Kuh. Pflanzenfresser ersetzen die starke einzelne Seele durch die große Zahl, die Herde, das gemeinsame Fühlen und Tun von Massen.

Oswald Spengler, Der Mensch und die Technik. Beitrag zu einer Philosophie des Lebens, München 1931, S. 21.

(Bild: Pixabay.)

José Ortega y Gasset

José Ortega y Gasset

Damit die Philosophie herrscht, ist es nicht nötig, daß die Philosophen herrschen, wie Plato zuerst forderte, noch auch, daß die Herrscher philosophieren, wie er später bescheidener erstrebte. Beides ist im Grunde unheilvoll. Damit die Philosophie herrscht, genügt es, daß sie existiert, das heißt, daß die Philosophen Philosophen sind.

José Ortega y Gasset, Der Aufstand der Massen, übersetzt von Helene Weyl, Stuttgart 1950, S. 125-126, Fußnote.

Börries, Freiherr von Münchhausen
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Börries, Freiherr von Münchhausen

Denn aller Wandrung Schicksal heißt:
Wer Heimat sucht, kommt niemals an,
Und wenn er müd nach Hause reist,
Ist er daheim ein fremder Mann!

Börries, Freiherr von Münchhausen, Der Auswanderer, letzte Strophe (1919). Das Gedicht gliedert sich in „Klage“ (vier Strophen) und „Antwort“ (sechs Strophen). Zitiert nach der Ausgabe letzter Hand, Das dichterische Werk in zwei Bänden, Bd. 1: Das Balladenbuch, Stuttgart 1959, S. 242-243, hier S. 243.

(Bild: Pixabay.)

Friedrich Gundolf
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Friedrich Gundolf

Friedrich Gundolf, Shakespeare und der deutsche Geist, dritte Auflage, Berlin 1918, S. 358, d.i. die letzte Seite des Werks.

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Helmut Schelsky (1974)

Leerformeln sind immer Herrschaftsformeln, Herrschaftsinstrumente.

Helmut Schelsky

Helmut Schelsky, „Herrschaft durch Sprache“ (erschienen am 12.04.1974), in: ders., Der selbständige und der betreute Mensch, Frankfurt a.M. 1978, S. 116-120, hier S. 119 (gekürzt).

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Ernst Jünger

Seien wir auf der Hut vor der größten Gefahr, die es gibt – davor, daß uns das Leben etwas Gewöhnliches wird. Welcher Stoff zu bewältigen ist und welche Mittel zur Verfügung stehen – jene Wärme des Blutes, die unmittelbar Fühlung nimmt, darf nicht verloren gehen. Der Feind, der sie besitzt, ist uns wertvoller als der Freund, der sie nicht kennt.

Aus: Ernst Jünger, Das abenteuerliche Herz, erste Fassung, siebenter Eintrag.

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„Haß“

Who defines „hate?“ Those you would least want to entrust with that power.

Jordan B. Peterson

(Wer bestimmt, was „Haß“ sei? Diejenigen, von denen Sie als letztes wünschen würden, daß sie mit dieser Macht versehen werden.) Tweet von Jordan B. Peterson.